Und schon bin ich Bloggerin
- Jenny
- 29. Juni 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Juli 2022
Wer hätte das gedacht? Ganz unverhofft habe ich auf einmal einen eigenen Blog und teile hier Dinge, die man mir bisher meistens erst aus der Nase ziehen musste. Manchmal bin ich selbst ein bisschen überrascht von mir. Ich muss mich noch an den Gedanken gewöhnen.

Ein bisschen schüchtern?
Eigentlich habe ich gerne die Kontrolle darüber, wem ich etwas über mich preisgebe. Nun viele Menschen daran teilhaben zu lassen, was ich erlebe und was dabei in mir vorgeht, fordert dieses Sicherheitsbedürfnis schon heraus.
Ich versuche mal, das zu erklären. Vielleicht kennt ihr das auch, dass man in gewissen Situationen plötzlich eine innere Härte spürt, zum Beispiel gegenüber jemandem, der anders ist, anders denkt, „zu sensibel“ oder „seltsam“ ist oder glücklich neben einem herumhüpft, während man selbst gerade ganz anders fühlt. Diese Härte kommt vom Herzen.

Harte Herzen - weiche Herzen
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es ein ganzes Stück Arbeit ist, diese Mauern und Urteile gegenüber anderen abzubauen und sich verändern zu lassen. Wenn man dann spürt, wie das Herz wärmer, friedvoller, liebevoller wird, macht es einen einfach glücklich. Man wird selbst offener.
Gleichzeitig erfährt man nun zum Teil ebendiese Ablehnung von anderen. Irgendwie können harte Herzen das Zarte und Verletzliche nicht leiden - was eben zutage tritt, wenn man sich etwas von der Seele schreibt.
Es ist sehr befreiend, zu realisieren, dass man selbst nicht für die Herzen anderer verantwortlich ist, sondern nur für das eigene (und das ist schon kein Zuckerschlecken, kann ich schon mal sagen). Tue ich also nichts Böses und jemand ist mir böse, ist das nicht mein Problem. Wer sich auf meinen Blog wagt, der tut es freiwillig. Ich schreibe jedenfalls niemandem nach der Nase.
Schön, das hat gut getan. Weiter geht's.
Meine Beweggründe
Ich freue mich schon riesig, diesen Blog zu schreiben. Manchmal habe ich das Gefühl, vor lauter Gedanken schier zu platzen. Da brennt ein Feuer in mir, das unbedingt herauskommen will und mich zu verbrennen scheint, wenn ich es zu unterdrücken versuche. Der Blog ist bestimmt ein gutes Ventil dafür.
Und da wär noch ein Grund für´s Bloggen. Bestimmt habt ihr schon mal davon gehört, dass Südostasien ein Magnet für Sextourismus ist. Das bedeutet, dass Menschen dort Urlaub machen mit dem Ziel, sich für ein paar Wochen mit prostituierten Frauen, Männern oder auch Kindern zu vergnügen.
Machmal könnte man denken, Prostitution sei ein ganz normaler Beruf, weil er in Deutschland legal ist. Wer sich aber ein bisschen genauer hinschaut, entdeckt ganz schnell eine Parallelgesellschaft, die von Gewalt, Missbrauch und Rassismus geprägt ist.
Seit meiner Schulzeit interessiere ich mich für das Thema der modernen Sklaverei. Ich habe das Bedürfnis, genau in diese Dunkelheit das Licht hineinzubringen.
Deshalb gehe im Herbst 2022 nach Bangkok, die Hauptstadt von Thailand. Es gibt dort eine Organisation, die sich für ausgebeutete Kinder und Frauen einsetzt, die sich noch im Milieu befinden oder es bereits verlassen haben.
Ich möchte mit diesem Blog denen, die Interesse an mir und meiner Arbeit dort haben, Einblicke in das Leben vor Ort geben.
Die meisten Personen arbeiten dort, so wie ich, ehrenamtlich mit. Ich habe schon ein bisschen von der Stadt kennengelernt und weiß, dass ich nicht auf einen Ponyhof komme. Wer mich unterstützen möchte und dabei Freude hat, der schaue gerne unter "Aktive Beteiligung" vorbei.
Teilt das Gute, das in euch ist
Vor meinem inneren Auge hatte ich neulich ein Bild. Da war ein Zimmer voller Pflanzen. Sie waren gepflegt und schön, aber niemand außer mir bekam sie zu Gesicht. Ich fühlte eine Ermutigung, sie an viele Menschen zu verschenken, damit sich viele an ihnen freuen würden und jede einzelne einen Platz bekäme, wo sie wertgeschätzt werde.
Wenn ich etwas habe, das anderen nützt, möchte ich es teilen. Ich möchte euch auch dazu ermutigen. Jeder von euch ist einzigartig und mit seinem Wesen und Potenzial ein Geschenk für diese Welt. Teilt das Gute aus, das in euch ist, und wenn ihr es nicht finden könnt - fragt einfach mal den, der euch gemacht hat. Der wird es wissen.
Eure Jenny

Comments